Akupunktur
Akupunktur ist eine
Behandlungsmethode, die zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
gehört und seit Jahrtausenden als Naturheilverfahren angewandt wird. [mehr anzeigen] Der
Begriff stammt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus acus =
Nadel und punctio = Stechen. In der ursprünglichen chinesischen
Wortbedeutung heißt es Brennen und Stechen. Damit wird auch auf das
Erhitzen (Moxibustion) verwiesen. Akupunktur ist von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannt. Die Methode hat sich somit
neben der klassischen (westlichen) Schulmedizin zur Behandlung von
diversen Krankheitszuständen etabliert. Die Ursprünge der Akupunktur
weisen in die Zeit vor Christi Geburt, einige Quellen sehen die ersten
Zeugnisse für akupunkturähnliche Heilmethoden schon in der Zeit von 3000
bis 4000 vor Christus. Heute gibt es eine Fülle von ausdifferenzierten
Spezialgebieten zu allen Bereichen wie Körper-, Laser-, Ohren-,
Periostakupunktur oder Akupunkturmassage. Selbstverständlich sollte
wie in der klassischen westlichen Medizin vor jeder Behandlung eine
eingehende Diagnostik erfolgen. Vor der Behandlung sollten dadurch
Entzündungen oder operationsbedürftige Befunde ausgeschlossen werden. In
München gibt es viele Anbieter von entsprechenden Behandlungsmethoden, als
Verband fungiert die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. Gerade
in München gibt es eine große Auswahl an Anbietern von TCM oder auch
Heilpraktikern. Oft werden die Praxen kombiniert mit Angeboten aus der
Psychotherapie um komplexe Krankheitsbilder behandeln zu können und um
einen ganzheitlichen Ansatz zu entsprechen. Weitere verwandte Themen sind
Psychosomatik, Chinesiche Kräutertherapie und Tuina (Massage). Eine
Akupunkturbehandlung dauert meistens 30-45 Minuten und umfasst zirka fünf
bis zehn Sitzungen. Derzeit bieten die meisten gesetzlichen Krankenkassen
eine Abrechnung für einige Schmerzindikationen in Modellversuchen an, wenn
der Arzt seine Qualifikation nachweisen kann. Die privaten Krankenkassen
übernehmen im allgemeinen die Kosten bei chronischen Schmerzzuständen.
Entsprechungsgeschichte der Akupunkturbehandlung
Viele Patienten
beschäftigen sich auch mit der Entsprechungsgeschichte der
Behandlungsmethoden, um ein tieferes Verständnis zu erlangen. Meist wird
hier der sogenannte gelbe Kaiser Huangdi Neijing genannt. Er etablierte
eine Lehre zu Integration der Aku-Moxi-Therapie in die damalige Medizin
und beschreibt verschiedene Nadeln. Dazu kamen im geschichtlichen Ablauf
Stichtechniken und die Indikationen für die Anwendung bestimmter Punkte.
Die Punkte folgen einem System entlang wichtigster Leitbahnen. Weitere
historische Werke sind die Erläuterungen der 14 Hauptleitbahnen von Hua
Boren von 1341 und die Summe der Aku-Moxi-Therapie von Yang Jizhon von
1601. In Europa wird die Akupunktur erstmals erwähnt im Jahr 1675 von dem
Holländer De Bondt, als Methode aus Japan. Im Jahr 1824 erscheint die
erste bekannte deutschsprachige Veröffentlichung über Akupunktur: die
Übersetzung von A Treatise on Acupunturation des Engländers James M.
Churchill. Im Westen wurde gleichwohl die Traditionelle Chinesische
Medizin (TCM) erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts populär; heute ist sie
fest etabliert.